Schüler bilden lebendiges Mahnmal für den Frieden

Schüler bilden lebendiges Mahnmal für den Frieden („Peace-Zeichen“) in der WZ Bahnhofstraße

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„Setzen wir gemeinsam ein sichtbares Zeichen für den Frieden!“. Dieses Anliegen setzten rund 50 überwiegend junge Leute zur Mittagsstunde des letzten Schultages in die Tat um: Sie bildeten – umkränzt von Fahnen aus der ganzen Welt – in der Bahnhofstraße das in den 70ern und 80ern des vorigen Jahrhunderts sehr populäre „Peace“-Zeichen. Der Religionspädagoge Joachim Schäfer hatte namens der Katholischen Domgemeinde zu der Aktion eingeladen. Jugendliche vom Medienprojekt „hessencam“ haben die Friedenskundgebung kurzfristig vorbereitet und werden den entsprechenden Filmbeitrag ins Internet stellen. „So können junge Leute in Palästina und Israel erfahren, dass ihr Wunsch nach Frieden von uns Wetzlarern erkannt und unterstützt wird“, äußerte Schäfer über Megaphon. Er hat in den letzten Tagen Facebook-Einträge recherchiert und stößt auf eine Welle aus Hass, Unversöhnlichkeit und Revanchegelüsten – etwa in Gestalt von Verbalattacken („Guter Kick!“) gegen israelische Sportler: „Die Nachrichten sind zur Zeit furchtbar. Bombardierungen In der Ukraine und über Gaza und Israel, im Irak sind 300 Tausend Christen auf der Flucht. Wir müssen alles daransetzen, dass die Gewaltspirale durchbrochen wird.“ Der 15-jährige Omer Saeed, ein in Niedergirmes wohnhafter gebürtiger Pakistani, unterstützt die Demonstration gemeinsam mit seinem Schulkameraden Fabian Eric Müller (14) aus Naunheim. Im Religionsunterricht der „Schule an der Brühlsbacher Warte“ haben sich beide intensiv mit dem Palästina-Konflikt beschäftigt. Das Interesse an Politik begann bei Omer mit dem „Unter-18-Wahlen“- Projekt: „Wir Jugendlichen müssen uns einmischen. Der Frieden geht uns alle an. Der Ukraine-Konflikt kann schnell zu einem großen Krieg eskalieren. In Palästina muss die verfehlte Siedlungspolitik der israelischen Regierung korrigiert werden.“ Fabian Eric pflichtet ihm bei: „Die Lage unserer Altersgenossen in Gaza macht mich traurig. Gestern wurde ein Schulgelände bombardiert“. Beide „hessencam“-Aktivisten sind sichtlich stolz, die kleine Demonstration mit vorbereitet zu haben. Joachim Schäfer hätte sich gewünscht, dass „mehr von jenen Jugendlichen teilnehmen, die im Forum abhängen und durch radikal-kriegerische Sprüche auffallen“. Der Wetzlarer Martin Büttner-Schellhaase sieht viele seiner Zeitgenossen als „von mainstream-Medien abgefüllt“ an: „Die interessiert das einfach nicht.“ Um einen Beitrag gegen „Ignoranz, Resignation und Fatalismus“ zu leisten, griff Liedermacherin „Nette“ Rudert in die Saiten ihrer Gitarre und sang „Darum steh ich hier, weil ich Frieden will“.(pi)


 

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