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Ca. 120 Menschen demonstrierten für das Ende der Diktatur in Eritrea und für die Wiederherstellung der Menschenrechte. Viele junge Menschen, die aus Eritrea geflüchtet sind, reihten sich in den Protest.
„Die Euphorie war groß: Im Juli 2018 unterzeichneten Eritrea und Äthiopien ein Friedensabkommen, mit dem ein 20 Jahre andauernder Konflikt beendet wurde. Bereits fünf Monate später, im Dezember 2018, begann Eritrea damit, die ersten Grenzübergänge zu Äthiopien wieder zu schließen. Seit April sind keine Grenzübergänge mehr offen. Äußerst angespannt ist die Lage in Eritrea nach der Schließung zahlreicher kirchlicher Krankenhäuser und Gesundheitszentren auf Anordnung des Regimes.
Regierung räche sich nun wohl für die Reformforderungen
Die katholische Kirche verwaltet rund 40 Krankenhäuser und Gesundheitszentren, hauptsächlich in ländlichen Gebieten. Die meisten bieten kostenlose Gesundheitsdienste an und sind seit den 1990er Jahren in Betrieb.
Wie die vatikanische Nachrichtenagentur „Fides“ mitteilte, handelt es sich bei dieser systematischen Enteignung um die erstmalige Anwendung eines Gesetzes von 1995, das die Verstaatlichung der Gesundheits- und Bildungseinrichtungen anordnete, aber bisher nur auf dem Papier bestand. Beobachter schätzen, die Regierung räche sich nun für die Reformforderungen, die die Kirche nach Unterzeichnung des Friedensabkommens mit Äthiopien geäußert hatte. In einer Erklärung der eritreischen UN-Botschaft in Genf hieß es, es solle vermieden werden, dass in dem säkularen Staat Anhänger einer der vier offiziell anerkannten Religionen bevorzugt würden. Kliniken dürften nur vom Staat betrieben werden. Staatlich anerkannt sind die Eritreische Koptisch-Orthodoxe Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche Eritreas, die Katholische Kirche und der Islam.“
Quelle: https://www.die-tagespost.de/politik/pl/Rache-an-der-Kirche;art315,199393