„Das geplante Projekt ist ein gravierender Eingriff in die Lebens- und die Entwicklungsmöglichkeiten einer Stadt. A l l e Individualinteressen müssen betrachtet werden, dann erfolgt eine g e m e i n s a m e Verständigung und Abstimmung darüber. Das, und n u r das ergibt letztendlich das allgemeine Interesse. Das allgemeine Interesse wird nicht verfügt durch einzelne Gruppen (Parlamentarier, Einzelhandel, Investor).
Mit dem geplanten Kino/Parkhaus überträgt die Stadt Wetzlar das allgemeine Interesse an der Lebens- und Stadtentwicklung einem privaten Investor mit einzig Individualinteressen. Das stellt ein hohes Risiko dar. Auch aus Sicht der Bundesregierung geht der Trend eindeutig hin zu autofreien Innenstädten, der Individualverkehr wird so nicht erhalten werden. Zukunftssichere Konzepte für den Nahverkehr sind allerorts in Planung.
Alternative Stadtentwicklungskonzepte, die vorsehen, den Erlebnisraum Stadt neu zu entwickeln, müssen geprüft werden – dafür gibt es genügend erfolgreiche Beispiele (kann man leicht googeln). Das Interesse des Einzelhandels in den Vordergrund zu stellen, wäre zu kurz gedacht.
Die Existenz von Schulen, Kindergärten in der Stadt ist hierbei essentiell. Kinder leben hier, sie sind nicht nur T e i l des lebendigen Raums, sie schaffen Leben in der Stadt. Zentrale moralische Fragen müssen gestellt werden: Was ist wichtiger: Kinder oder Autos/Parkhaus? Die Interessen des Einzelhandels oder das Zusammenleben in einer Gemeinschaft?“
Die o. a. Punkte müssen im Rahmen einer städtischen, bürgernahen Demokratie von der Stadt Wetzlar berücksichtigt werden.