Flüchtlinge im Wetzlarer Zeltcamp drohen mit Hungerstreik.
Videos folgen…
Sie leben nun zwei Monate unter grenzwertigen Bedingungen und können nicht nachvollziehen, warum sie nicht in eine feste Unterbringung umziehen können. Viele hatten ihren „Zuweisungstermin“ schon Anfang August, jedoch wird der Transfer in eine feste Wohnung oder Zimmer immer wieder verschoben.
Die Geduld ist zu Ende
Anfangs hieß es, es gäbe Probleme mit dem Computersystem. Jetzt wird der Verdacht auf Hepatitis A als Grund der langen Verweildauer den Menschen genannt. „Wir sind Menschen und keine Tiere“ haben einige Bewohner.*innen des Camps auf Pappkartons geschrieben. Wenn sie bis morgen keine konkrete Antwort auf ihre Zukunft vom Regierungspräsidenten erhalten, werden sie ab morgen in den Hungerstreik treten.
Mürvet Öztürk kritisiert die Zustände im WetzlarerCamp
Neben einigen Vertreter.*innen der Flüchtlingshilfe war auch die Landtagsabgeordnete Mürvet Öutürk (Bündnis90 / Die Grünen) vor Ort und sprach mit den Flüchtlingen (Video hier…). Auf Grund Ihrer arabischen Sprachkenntnisse erfuhr sie sehr direkt von den Problemen der Menschen. Im Interview mit dem HR und hessencam kritisierte sie mit Blick auf die eigene Regierung die mangelnde Koordination der Flüchtlingsarbeit. Sie schenkte den protestierenden Flüchtlingen Gehör und fand klare Worte – auch in Richtung Regierungskoalition. „Schönreden bringt uns nicht weiter – pragmatische Lösungen sind gefragt“, sagte sie am Mittwochvormittag.
Regierungspräsidium hat reagiert
Das Regierungspräsidium hat aber zügig reagiert. Derzeit laufen Gespräche zwischen Regierungspräsidium und den Flüchtlingen, die eine Eskalation verhindern sollen.
Aktuell – 16.00 Uhr: ein Flüchtling aus dem Camp schreibt gerade: „…they finish the meeting and promise us that tomorrow they will start transfer …. we hope its true…“